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Blaue Engel sind zurück

Seit dem 04.06. war der Ortsverband des Technischen Hilfswerk Idar-Oberstein im Hochwassereinsatz im Osten Deutschlands tätig. Seit heute morgen sind die blauen Engel von der Nahe wieder zu Hause.

Gruppenbild der Einsatzkräfte aus Idar-Oberstein, Neustadt/W. und Ludwigshafen

Die Aufgaben waren vielfältig. Neben der Unterstützung des Länderverbandes Sachsen Thüringen in der Koordination der Presse- und Medienarbeit lagt der Hauptschwerpunkt der Fachgruppe Räumen in der Deichverteidigung und Instandsetzung bzw. Beräumung von Ortschaften.

Das Einsatzgebiet für die Helfer aus der Edelsteinstadt lagt rund um Torgau. Dort angekommen, mussten sie gleich in den Einsatz. Ein Deich nahe Neubleesen war gebrochen und musste dringend geschlossen werden. Die Ortschaft war mit LKW’s nicht mehr zu erreichen. Mit Helikoptern von Bundeswehr und Polizei wurden nun Bick Packs in den Deichdurchbruch geworfen, um das Loch zu schließen.

Mit mehreren Kippern und dem Radlader aus Idar-Oberstein werden die Sandsäcke an den Hubschrauber-Verladeplatz befördert. Nach 24 Stunden war das Loch geschlossen. Danach geht es ans Aufräumen. Aufgerissene Straßen und überall Schlamm und Unrat versperrten den Schmuckstädtern den Weg. Und warm wurde es zwischenzeitlich auch noch. Welch Ironie. Man fährt in eine Katastrophe und hat vor Ort bestes Urlaubswetter.

Tom Ruppenthal ist der jüngste der neun THW-Helfer aus Idar-Oberstein. Sein erster schwerer Einsatz. Mit gemischten Gefühlen ist er Richtung Hochwasser aufgebrochen. „Das war ein sehr ergreifender Einsatz für mich“ so Ruppenthal.

Für Emotionen bleibt jetzt keine Zeit. Sie müssen weiter nach Gruna. Dieser Ort war 2002 mit am schlimmsten betroffen. Er wurde damals einfach aufgegeben und den Fluten geopfert. Hier ist das Wasser bereits verschwunden. Der Weg zu den Bewohnern ist versperrt. Eine Straße muss instand gesetzt werden. Die Wassermassen haben die Hälfte der Straße weggerissen.

Ein Bauer kommt angerannt und bittet um Hilfe. Das Heu in seiner Scheune droht sich selbst zu entzünden und seinen Bauernhof abzubrennen. Schnell sind die Einsatzkräfte vor Ort und entfernen das Heu mit dem Radlader.

Jede Menge Möbel und andere Ausstattungsgegenstände liegen im Dorf herum. Hier gilt es nun, aufzuräumen und den Bewohnern einen Neuanfang zu ermöglichen. Gemeinsam werden die Trümmer beseitigt und auf einer Halde zum Abholen bereitgestellt.

Am nächsten Tag gehen die Aufräumarbeiten weiter. Die Helfer werden von einem Fernsehteam begleitet. Wieder ein ganzer Tag Arbeit. Am Abend ist der Ort vom groben Schmutz gereinigt. Zurück zum Bereitstellungsraum.

Neues Ziel ist Seydewitz, südlich von Torgau. Auch hier herrscht das Chaos nach der Flut. Möbel, Elektrogeräte, Matrazen, alles liegt im Ort herum. Hier greifen die Bewohner selbst mit an. Mit vereinten Kräften ist am Abend das Werk vollbracht.

Wieder im Bereitstellungsraum erfahren die Idar-Obersteiner, dass ihr Einsatz im Osten beendet ist und sie nach Hause fahren dürfen. Das klingt gut, endlich wieder zurück zur Normalität, zurück zur Familie. Die Nacht bleibt ruhig und die Helfer können schlafen. Am nächsten Morgen erst ein Frühstück. Kaffee, frische Brötchen und Wurst oder Marmelade. Alles da.

Jetzt muss das Gerät geprüft werden und der Radlader wieder auf den Tieflader verladen werden. Grobes Säubern und dann kann es losgehen. Richtung Idar-Oberstein, nach Hause.

Zwischenstopp in Bad Hersfeld. Dieser Bereitstellungsraum ist den Einsatzkräften noch von der Anreise bekannt. Kurzes Ausruhen und noch eine Stärkung nehmen. Jetzt kann es weiter gehen. Um 23.00 Uhr rollen die Helfer in den Ortsverband ein. Zufrieden, endlich wieder zu Hause zu sein, schließen sie ihre Liebsten in die Arme.


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